Verzärteln

[1185] Verzärteln, verb. reg. act. durch Zärteln oder übel angebrachte Zärtlichkeit verderben. Ein Kind verzärteln, aus übertriebener Zärtlichkeit, sowohl es gegen alle Unbequemlichkeiten unleidlich machen, als auch dessen Fehler unbestraft lassen; verziehen, Nieders. vertärteln, vertarten, im Meklenb. todden, das Intensivum von tehen, ziehen, daher Todfählken, (von Fählken, ein Füllen,) ein verzärteltes Kind, in den gemeinen Hoch- und Oberdeutschen Sprecharten verhätscheln, verzätscheln, (S. Zätscheln). Ingleichen, in weiterm Verstande, durch anhaltenden Genuß angenehmer Empfindungen gegen alle Beschwerden und Ungemächlichkeiten unleidlich machen. Der Genuß eines anhaltenden Glückes verzärtelt uns. Ein verzärtelter Wollüstling. Sich, seinen Leib verzärteln. Verzärtelte Empfindungen. So auch die Verzärtelung.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1185.
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