Vierding, der

[1205] Der Vierding, des -es, plur. die -e, ein nur noch in einigen Gegenden übliches Wort, eine Art Münze zu bezeichnen, welche der vierte Theil einer größern ist. In diesem Verstande ist in Schlesien ein Bischofs-Vierdin g, eine Silbermünze, welche[1205] der vierte Theil eines Guldens ist, und vier Silbergroschen gilt. In den neuern Zeiten wird ein solcher Vierding oft mit 8 Gr. bezahlet, ob er gleich eigentlich nur auf vier gemünzet ist. In einigen Niedersächsischen Gegenden ist der Vierding der vierte Theil einer Mark, oder acht Grote Bremer Geldes.

Anm. In einigen Mundarten Farding, im Engl. Farthing, im mittlern Lat. Ferto. Im Schwed. ist Fiärding der vierte Theil eines jeden Dinges. Das Wort ist aus vierte und der Ableitungssylbe ing zusammen gesetzt, und bedeutet ein Ding, welches der vierte Theil eines Ganzen ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1205-1206.
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