Vorbringen

[1257] Vorbringen, verb. irregul. act. S. Bringen. 1. * Für hervor bringen, zur Wirklichkeit bringen, eine jetzt veraltete Bedeutung.[1257] Was die Erde vorbringet. 2. Aus einem verborgenen oder unbekannten Orte bringen, in die Gegenwart anderer bringen; nur noch zuweilen, für herbey bringen. Das Geld aus dem Kasten vorbringen. Bey dem Ottfried heißt thaz muaz furibrahta so viel, als er setzte das Abendessen auf. 3. Am häufigsten gebraucht man es noch für, durch Worte äußern, besonders ein Verlangen, ein Anliegen, eine Entschuldigung durch Worte äußern. Was hast du vorzubringen? vorzutragen, anzubringen. Er konnte kein Wort vorbringen, heraus bringen. Eine Sache sehr oft vorbringen. Eine Ursache, kahle Entschuldigungen vorbringen. Einem seine Klage vorbringen, wofür doch vortragen, oder seine Klage vor ihn bringen üblicher sind. Die vorgebrachte Entschuldigung. So auch das Vorbringen.

Anmerk. Bey dem Kero franpringan, bey dem Ottfried frambringan, bey dem Willeram aber schon vurebringan. Auch Notker sagt schon uuort furebringen. Im Oberdeutschen lautet es noch jetzt fürbringen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1257-1258.
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