Vorsprechen

[1300] Vorsprêchen, verb. irregul. S. Sprechen, welches in doppelter Gestalt üblich ist. 1. Als ein Activum. Einem etwas vorsprechen, es in dessen Gegenwart sprechen, damit er es nachsprechen lerne. 2. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben. Eine Orgelpfeife spricht vor, wenn sie zu laut vor andern gehöret wird. Figürlich sagen die Mahler, daß eine Farbe vorspreche, wenn die untere Farbe durch die obere durchscheinet.

So auch das Vorsprechen. Vorsprechen, in eines andern Nahmen, ingleichen zu dessem Besten sprechen, in welchem Falle es eigentlich fürsprechen heißen müßte, ist nicht üblich.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1300.
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