Wünschelruthe, die

[1625] Die Wünschelruthe, plur. die -n, eine unter gewissen abergläubigen Umständen verfertigte Ruthe von Holz, oder Messingdraht, deren Neigung den Ort verborgener Schätze in der Erde anzeigen soll, und welche ehedem häufig im Bergbaue gebraucht wurde, Erzgänge damit zu entdecken. Vermuthlich, weil sie dasjenige entdeckt, dessen Ort man zu wissen wünschet. Wünschel scheint hier das Diminutivum von Wunsch zu seyn, so wie in dem noch im gemeinen Leben nicht ganz veralteten Wünschelhütlein, ein Zauberhut, vermittelst dessen man alles erlangen kann, was man wünscht. Im Niedersächsischen heißt die Wünschelruthe Wickrode, von wicken, wahrsagen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1625.
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