[1369] 2. Der Walm, des -es, plur. die -e, in der Baukunst, die schiefe Richtung eines Daches oder Gewölbes an der schmalen Seite. Ein Dach, ein Gewölbe, hat einen Walm, wenn die schmale Seite nicht senkrecht in die Höhe gehet, wie z.B. an einem Giebeldache, sondern gleichfalls schief anläuft, und sich an das Hauptdach oder Hauptgewölbe anschließt. Siehe die folgenden Zusammensetzungen. Die Abstammung des Wortes ist in dieser Bedeutung dunkel, welches von der eben nicht häufigen Ableitungssylbe m herrühret, woraus zugleich dessen hohes Alter erhellet. Es scheinet indessen, daß die runde oder schräge Richtung der Stammbegriff ist, da es denn zu dem Geschlechte des Wortes wölben gehören würde, welches sich nur durch eine andere Ableitungssylbe unterscheidet. In einigen Mundarten schreibt und spricht man wirklich Walbe, Walbendach u.s.f. Im Holländischen ist walm, und im Schwedischen välm, ein Heuhaufe.