Wandel (2), der

[1376] 2. Der Wandel, des -s, plur. car. zunächst von wandeln, gehen, wandern. 1. * Die Handlung des Gehens; eine längst veraltete Bedeutung, wovon sich noch einige Spur im Jagdwesen findet, wo das Wildbret an einem Orte seinen Wandel hat, wenn es sich daselbst spüren lässet, daselbst aus- und eingehet, welches[1376] auch der Wechsel genannt wird. Man gebraucht es nur noch 2. im figürlichen Verstande, von der ganzen Einrichtung der sittlichen Handlungen, und der Reihe derselben, am häufigsten in der Theologie, und mit Beywörtern, welche die Art und Weise desselben bezeichnen. Einen guten, unsträflichen, tugendhaften, üblen Wandel führen. Jemandes Leben und Wandel beschreiben. Dein Herz wird für dich stehn,


Dein Wandel für dich sprechen,

Schleg.


S. Wandeln.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1376-1377.
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