Weinerlich

[1457] Weinerlich, adj. & adv. Neigung zum Weinen habend und verrathend. Es ist mir so weinerlich. Ein weinerlicher Brief, ein kläglicher. Herbst, dein weinerlich Gesicht, störe meine Freude nicht. Das Wort ist nur in den gemeinen Sprecharten üblich, weil die Analogie, nach welcher es so wie esserlich, spielerlich, tanzerlich, trinkerlich u.s.f. gebildet worden, niedrig und provinziell ist, und nur das einzige lächerlich hier eine Ausnahme macht. Man hätte es daher in den neuern Zeiten nicht gebrauchen sollen, eine rührende Komödie damit zu bezeichnen, zumahl da auch die Bedeutung nicht recht passet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1457.
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