Wiebeln

[1530] Wiebeln, verb. regul. neutr. mit dem Hülfsworte haben, sich in vollen Haufen bewegen. So sagt man z.B. von einer Menge sich bewegender Insecten, es wiedelt alles von Maden, Käfern, ingleichen in Verbindung mit kriebeln: es kriebelt und wiebelt alles von Menschen. Logau gebraucht dieses gemeine Wort in der Poesie:


Da vor Freuden alles wiebelt,

Da mit gleichem gleiches liebelt.


Anm. Es ist das Intensivum oder Iterativum von weben, in der ältern weitern Bedeutung des Bewegens, und in der Bedeutung mit wimmeln verwandt. In einigen Oberdeutschen Gegenden, z.B. im Nürnbergischen ist verwiebeln und zuwiebeln, ein Loch in einem Kleidungsstücke stopfen, oder verstochen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1530.
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