Wischen

[1578] Wíschen, verb. regul. welches auf gedoppelte Art gebraucht wird. 1. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte seyn, sich auf eine leichte, schnelle und dem Laute dieses Wortes angemessene Art fortbewegen. Er ist mir unter den Händen davon gewischet. Ehe ich es mir versahe, wischte er in das Haus. S. auch die Zusammensetzungen Entwischen, Erwischen, Durchwischen, Fortwischen u.s.f. 2. Als ein Activum, mit einem weichen Körper über etwas hinfahren, es zu trocknen, reinigen u.s.f. Den Mund, die Nase wischen, für abwischen. Sich den Schlaf aus den Augen wischen. S. auch Abwischen, Auswischen, Verwischen u.s.f.

Anm. Im Nieders. wisken, im Engl. whisk. Es ist eine unmittelbare Onomatopöie, und da der Laut, welchen es bezeichnet und nachahmet, mit zwey so ganz verschiedenen Bewegungen verbunden ist, so darf man sich auch nicht verwundern, wenn beyde nur einen und eben denselben Nahmen haben.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1578.
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