Zagel, der

[1643] * Der Zagel, des -s, plur. ut nom. sing. ein provinzielles, im Hochdeutschen unbekanntes Wort, einen Schwanz, und einen ähnlichen langen, zugespitzten biegsamen Theil zu bezeichnen. Der Zagel eines Hundes, dessen Schwanz. Der Zagel eines Baumes, dessen Gipfel oder Zopf, daher Afterzagel in manchen Gegenden der Abgang von dem Bauholze an Gipfeln und Ästen ist. Ein Haarzagel, Haarzopf. Im Hüttenbaue ist der Zagel der vierte Theil von einem Teul des gefrischten Eisens.

Anm. In einigen Gegenden lautet dieses Wort Zahl, bey dem Notker Zagel, im Nieders. Tagel, wo es aber auch einen geflochtenen Strick zum Prügeln bedeutet, im Engl. Tail. Wenn man die Ableitungssylbe el abnimmt, so bleibt die Wurzelsylbe Zag übrig. Diese scheinet entweder zu zähe und ziehen zu gehören, oder auch etwas Spitziges zu bedeuten, in welchem letztern Falle, Zacke das Intensivum davon seyn würde.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1643.
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