Zehe, die

[1664] Die Zehe, (mit dem hohen e,) plur. die -n, 1. Ein spitziges, gespaltenes Stück; eine Bedeutung, welche im Hochdeutschen fremd, und nur noch in einigen Oberdeutschen Gegenden bekannt ist, wo eine Ingwerzehe, eine Knoblauchszehe, ein kleines gespaltenes Stück ist. 2. Ein gespaltener biegsamer Theil des äußersten Vorderfußes an Menschen und Thieren, das, was die Finger an den Händen sind. Zehen haben. Die große Zehe, die kleine Zehe. Auf den Zehen gehen. Sich auf den Zehen herbey schleichen. Die Biegsamkeit unterscheidet die Zehen von den Klauen und Hufen. Indessen nennt man auch den vordern Theil der Wand des Pferdehufes figürlich die Zehe.

Anm. Im Oberdeutschen, von den frühesten Zeiten an, Zehe, im Nieders. Taan, im Angels. Ta, im Engl. Toe, im Schwed. Tä. Es ist mit Zahn, Zacke u.s.f. eines Geschlechtes, indem die Hervorragung, spitzige, gespaltene Beschaffenheit ohne Zweifel der Grund der Benennung ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1664.
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