Zinne, die

[1719] Die Zinne, plur. die -n, der oberste, mit Einschnitten oder Schießscharten versehene Theil einer Mauer, ingleichen eine ähnliche Einfassung des flachen Daches eines Gebäudes. Die Zinne einer Stadtmauer. Die Zinne des Tempels, in der Deutschen Bibel, der obere flache Theil. Das Wort ist im Hochdeutschen ungewöhnlich geworden, und wird nur zuweilen in der höhern und dichterischen Schreibart gebraucht.

Anm. Im Oberdeutschen von Alters her Zinne, im Schwed. Tinne. Vermuthlich von Zahn, oder Zinke, weil der obere Rand einer ehemahligen Festungsmauer aus zahnartigen Einschnitten bestand. Im Nieders. ist Tinne, die Zinke in einem Rechen. S. auch Giebelzinne.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1719.
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