Zote, die

[1733] Die Zote, plur. die -n, Diminut. das Zötchen, Oberd. Zötlein. 1. Eine Anzahl herab hangender und zusammen klebender Haare. Die Zoten an der rohen Wolle. Eine Haarzote, dergleichen zusammen klebende Haare. Sie (die Bäre) schüttelten brummend die gießenden (triefenden) Zoten, Kleist. Wetterzoten, eine weiße pelzige Materie wie Baumwolle, welche sich bey feuchter Luft an das Holzwerk anhängt. Zuweilen werden auch herab hangende Lumpen oder Lappen, besonders an den Kleidungsstücken, Zoten genannt. 2. Ein niedrig schmutziger Ausdruck aus Hang zur Unkeuschheit, ein Scherz, welcher den Wohlstand in hohem Grade beleidigt. Zoten vorbringen. Zoten reißen, das ist, vorbringen, Siehe Reißen.

Anm. Das Wort scheinet von ziehen, so fern es sich langsam bewegen, vielleicht auch herab hangen, bedeutet hat, abzustammen, und mit dem Schwed. Tätte, ein Seil, verwandt zu seyn.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1733.
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