Zwier

[1791] * Zwier, ein veraltetes Adverbium für zwey Mahl, welches noch in Luthers Bibel-Übersetzung vorkommt. Ich faste zwier in der Woche. Zuiro sechs jaro, zwey Mahl sechs Jahre, bey dem Ottfried Zuiren zehenzoy, zwey hundert, im Willeram.


Mein Trinken ist nicht falsch; ich darf mir nicht gedenken

Es sey gebrauen zwier, vom Brauer und vom Schenken,

Logau.


Und Flora heißet es hier zweymahl Frühling seyn,

Beblümet zwier das Feld,

Opitz.


Anm. Bey dem Kero zuiror, im Schwabenspiegel zwierunt, im Niederdeutschen, wo es aber auch veraltet ist, twie, twier[1791] und twigge. Es ist von zwie für zwey, und einer in diesem Verstande jetzt längst veralteten Ableitungssylbe.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1791-1792.
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