Der Anabaptist , a. d. Griech. ein Wiedertäufer . Die Anabaptisten waren eine christliche Religionspartei, die sich bald nach Luthers Reformation hervorthat, und eine ganz neue, von allen Fehlern gereinigte Kirche herzustellen suchte, welche aus lauter Frommen bestehen müsse, bei ...
Die Astronomie , a. d. Griech. die Sternkunde ; die Wissenschaft, welche die genaue Erforschung der Bewegung des Himmels und der Gestirne beabsichtiget, um darnach den Stand eines jeden Sternes für jeden gegebenen Zeitpunkt zu bestimmen. Da dieses auf doppelte Art, erstlich ...
Die Hierarchie , a. d. Griech. bedeutet den Inbegriff aller der Rechte, welchen sich die Römischen Päpste über die gesammte Christenheit anmaßten. Die ersten Spuren dieser geistlichen Oberherrschaft finden sich schon in dem vierten Jahrhunderte nach Chr. Geb. am höchsten stieg ...
Die Astrologie , a. d. Griech. die Wissenschaft, aus den Stellungen der Gestirne zukünftige Dinge vorher zu sagen, welche sich von den Chaldäern über die Nationen der folgenden Zeiten verbreitet hat; die Sterndeuter heißen daher auch bei den ältern Schriftstellern Chaldäi, in der ...
Das Contingent , a. d. Lat. Derjenige Theil der Deutschen Reichsarmee , den einzelne Reichsstände zu Reichskriegen stellen müssen. Die Antheile eines jeden richteten sich ehemals nach einem Reichsgesetze Carls V. von 1521 ( Reichsmatrikel ), jetzt aber in der Regel nach der ...
David Steibelt , Clavierspieler und Componist, gegenwärtig zu Paris, der als solcher zwar großes Aufsehen macht, über den aber der größte Theil seiner Landsleute, d. h. Deutscher – denn er ist zu Berlin 1756 geboren, wo er eigentlich ...
Die Catacomben , a. d. Grich. So werden die berühmten unterirdischen Grabgewölbe in Egypten genannt, in denen die künstlich einbalsamirten Leichname der Verstorbenen aufbewahrt wurden. In Italien , vorzüglich in Rom, aber auch bei Neapel und in Sicilien findet man ähnliche ...
Die Catechetik , a. d. Griech. die Wissenschaft der Regeln, wie man Anfänger und Ungeübte in den Religionswahrheiten des Christenthums vermittelst Fragen und Antworten gehörig unterrichten muß. Eine Catechisation ist folglich eine mündliche Unterweisung in den christlichen Religionswahrheiten, welche den Unwissenden durch Fragen ...
Die Chiliasten , a. d. Griech. sind diejenigen, welche annehmen, daß der Stifter der christlichen Religion einst wieder auf die Erde kommen, und mit seinen Verehrern tausend Jahre lang regieren werde. Sie gründen sich auf falsch verstandene Stellen der Offenbahrung Johannis; ...
Die Arithmetik , a. d. Griech. die Rechenkunst; die Wissenschaft der Zahlen und ihres Werths, so wie er aus bestimmten Zeichen gefunden werden kann. Die Arithmetik ist ohne Zweifel sehr alt. In Griechenland wurde sie sehr vervollkommnet, bis sie endlich nach ...
... ein Zelt, hieß beim Jüdischen Volke im A. T. die Stiftshütte. Bei den Römern hieß Tabernacolum im Felde das Hauptzelt des commandirenden Feldherrn. In der Röm. kathol. Kirche bezeichnet es h. z. T. das Behältniß (Sacramenthäuschen), worin die Monstranz aufbewahrt wird, ...
Die Atmosphäre , a. d. Gr. die Dunstkugel, der Luftkreis, die Luft, welche die Erde umgiebt und sich stets mit derselben bewegt, und also ein Theil der Erde mit ist. Man schätzt ihre Höhe auf 9 Deutsche Meilen. Wo die Atmosphäre aufhört ...
Die Theocratie (a. d. Griech.) heißt die Regierungsart, von welcher man behauptete, Gott selbst führe unmittelbar das Regiment. Sie war besonders bei den Juden im Alten Testamente, wo man dann vorgab, daß Gott selbst, als höchste Landesobrigkeit, bürgerliche Gesetze mache, ...
Die Mythologie , (a. d. Griech.) 1) die fabelhafte Religion und älteste Geschichte eines Volks, 2) insbesondre die fabelhafte Religion und älteste Geschichte der Griechen und Römer . – Die Mythologie jedes Volks ist für die Geschichte ...
Die Theophanie (a. d. Griech.) heißt eine Göttererscheinung, eine Offenbarung – daher Theophant derjenige heißt, welcher dergleichen Erscheinungen oder göttliche Offenbarungen hat. – Bei den Griechen wurden besonders gewisse Feste so genannt, welche verschiedene Städte zum Andenken, daß ihnen die ...
Die Teleologie (a. d. Griech.) ist die Lehre von dem Zweckmäßigen in der Einrichtung der Welt: woraus sich denn, bei einer nähern Untersuchung der Natur und bei den Betrachtungen über die aus jener Einrichtung allenthalben hervorgehenden Folgen, der stärkste Beweis für das ...
Der Eklektiker , a. d. Gr. so nennt man gegenwärtig einen Philosophen, auch einen andern Gelehrten, welcher, eben so weit entfernt von Originaliät als von blinder Anhänglichkeit an ein System, aus dem verschiedenen vorhandenen Systemen die besten Ideen heraus nimmt und ...
Der Nepotismus , 1) die Neigung der Päpste, ihre Nepoten , d. h. ihre Anverwandte, zu erheben und zu bereichern; 2) daher wird das Wort Nepotismus überhaupt, und zwar in einem üblen Sinne, von dem Bestreben der Großen gebraucht, ihre ...
Die Anthologie , a. d. Griech die Blumenlese. Figürlich wird dieses Wort von Auswahlen, Sammlungen überhaupt, besonders in Rücksicht auf Gedichte und andere Aufsätze, gebraucht.
Die Philologie , (a. d. Griech.) 1) wörtlich die Liebe zu den Sprachen; 2) gewöhnlich dasselbe, was die Humaniora bezeichnen. S. daher den Art. Humaniora .
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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