Das Mittelalter . Mit diesem Ausdrucke wird in der Geschichte der Zeitraum von Carl dem Großen an bis auf Carl V. bezeichnet. Ueber die Cultur und die Sitten während dieser Periode haben wir unlängst ein überaus schätzbares Werk vom Herrn Hofrath Meiners ...
Schildknappe ( Schildträger, Wapener, Junker ) hieß im Mittelalter derjenige junge Mann, der unter den Befehlen eines wirklichen Ritters stand, um sich unter seiner Leitung zum Kriegsdienste sowohl als zu den Ritterspielen vorzubereiten. – Es ist geschichtlich zu erweisen, daß, nachdem ...
Der Truchses (Lat. Dapifer, Franz. Senechal ) hieß im Mittelalter derjenige, welcher die Oberaufsicht über die Küche eines Regenten führte, und die Speisen auf dessen Tafel trug. Da diese Verrichtung für sehr ehrenvoll gehalten wurde, so erhielten dieselbe nur die vornehmsten ...
Der Heerbann , das Aufgebot, welches im Mittelalter der Lehnsherr an seine Vasallen bei bevorstehendem Kriege ergehen ließ, und vermöge dessen sie sich bei ihm nebst ihren Leuten bewaffnet einfinden mußten. Die Begleitung selbst, die sie ihrem Lehnsherrn im Kriege leisten mußten, hieß die ...
Die Kreuzzüge gehören unter die sonderbarsten und merkwürdigsten Erscheinungen im Mittelalter, von welchen es immer noch zweifelhaft ist, ob sie mehr Schaden als Nutzen gestiftet, und mehr Böses oder Gutes befördert haben. Die nächsten Veranlassungen dazu lagen wohl mehr in dem enthusiastischen Eifer, womit ...
Die Minstrels (ein Englisches aus dem gleichbedeutenden Altfranzösischen Ménétrier ... ... gebildetes Wort, welches einen Diener oder zu Hofe dienenden Adlichen bedeutete) waren, im Mittelalter , herumziehende Leute, die für Geld und Bewirthung fremde, mit unter auch eigne ...
Der Pfalzgraf ( comes palatinus ); so hieß im Mittelalter in Deutschland eine Person von gräflichem oder fürstlichem Stande , die, in Abwesenheit des Kaisers, in den kaiserlichen Pfalzen oder Gerichtshöfen (deren es, weil die Kaiser noch keine bestimmten Residenzen hatten, viele ...
Die Gibellinen waren im Mittelalter eine mächtige Partei, die in Deutschland und Italien die Rechte der Kaiser gegen die Welfen oder die Anhänger des Papstes verfocht. Ihr Ursprung und Name schreibt sich von einer Schlacht bei Weinsberg 1140 her, in welcher ...
Die Investitur . Dieser aus dem Mittelalter entlehnte Ausdruck bezeichnet die Handlung, wodurch jemanden ein Lehn feierlich übertragen wird. Mehrere theils sehr lächerliche Gewohnheiten, welche dabei beobachtet wurden, sind jetzt größten Theils aus der Mode gekommen; und man begnügt sich mit gerichtlichen ...
Die Troubadours waren im Mittelalter die berühmtesten Dichter der Franzosen, und man muß eine doppelte Art derselben, nemlich ... ... hatten ebenfalls Menetriers und Gaukler in ihrem Gefolge, und erhielten sich das ganze Mittelalter hindurch in großem Flor, besonders durch ihre Romane .
Die Narrenfeste waren wahrscheinlich ein Ueberbleibsel der alten Römischen Saturnalien , und wurden zum Aerger aller Vernünftigen im Mittelalter in mehrern Europäischen Ländern, besonders aber in Frankreich , um Weihnachten und Neujahr gefeiert. Die untern Kirchendiener wählten einen aus ihrer Mitte, welcher ...
Die Scholastiker (Gesch. d. Wissensch.), eigentlich die Vorsteher oder Lehrer an Schulen. Im Mittelalter führten die berühmtesten Theologen und Philosophen diesen Namen ausschließend, und daher entstand eine eigne Secte der Scholastiker oder der scholastischen Philosophie . Man theilt sie gewöhnlich in ...
Die Vehm-Gerichte – Westphälische, heimliche Gerichte, Freistühle, Frei-Gerichte – waren die in dem Mittelalter in Westphalen und Niedersachsen entstandenen gerichtlichen Anstalten, durch welche man der peinlichen, damahls sehr mangelhaften, Justiz aufhelfen, und vorzüglich Gewalt und Mordthaten bestrafen wollte. ...
Der Sachsenspiegel ist eine Privatsammlung der Rechte und rechtlichen Gewohnheiten, welche im Mittelalter in Deutschland , besonders aber in Sachsen und den Landen des Sächsischen Rechts , d. h. Friesland , Westphalen , Hessen, Niedersachsen, Brandenburg, Pommern, der Lausitz, ...
Reichsritterschaft , oder unmittelbare Reichsritterschaft . Man versteht darunter den ansäßigen und ... ... Besitzungen unmittelbar vom Kaiser und Reich abhängigen Deutschen Reichsadel. Es hatten sich nehmlich im Mittelalter niedere Adeliche des Reichs, besonders in Schwaben , Franken und am Rhein, ...
Neapel und Sicilien . Diese beiden Königreiche sind seit drei hundert Jahren fast ununterbrochen (auch schon mehrere Mahle im Mittelalter) unter einer Regierung vereinigt; sie werden daher oft beide Sicilien genannt. Sicilien , die größte Insel des Mittelländischen Meeres, ...
Das Panier oder Bannier hieß im Mittelalter bei der Deutschen Lehnmiliz eine Heeresfahne, welche nur derjenige Adel, der zehn gut bewaffnete Soldaten in den Krieg führen konnte, vom Herzog bekam. Ein solcher Fahnenträger hieß Bannerherr , und war gewöhnlich vom hohen Adel,; allein nach ...
Der Petersgroschen oder Peterspfennig war eine sehr einträgliche Abgabe, die der Papst das ganze Mittelalter hindurch aus England zog. Ina , König des Angelsächsischen Reichs Wessex, stiftete diese Abgabe i. J. 725, als er nach Rom wallfahrtete, in der ...
Roman . Mit dieser Benennung wird eine Gattung der zahlreichsten Geistesprodukte des ... ... , als der Name Roman – der an die barbarischen Zeiten der verdorbnen Römersprache im Mittelalter erinnert – ist die Sache selbst. Der Sache nach hatten ihn schon die ...
Ragusa , ein kleiner Freistaat an der östlichen Seite des Adriatischen Meerbusens, ... ... Republik Venedig , und die Abhängigkeit, in der das kleine Ragusa im Mittelalter von jener stand, waren die Ursachen seiner aristokratischen Regierungsform, die von der Venetianischen ...
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