Das Pathos (a. d. Griech.) heißt eigentlich jede starke Leidenschaft; dann wird es in den schönen Künsten von der Schilderung solcher Gegenstände gebraucht, welche wegen der Größe und des Ernstes der Leidenschaften die Seele mit einem gewissen Schauder erfüllen, so daß es also, ...
Das Bassin (a. d. Franz. – spr. Basseng ) heißt ein großes Wasserbehältniß, welches theils in den Gärten zur Schönheit derselben angelegt und mit einem Springbrunnen versehen, theils aber auch zu anderweitem Gebrauch, zum Auffangen des Wassers etc. gebraucht wird. – ...
Der Genius , Lat. 1) der Schutzgeist. Sokrates, Cardan u. a. behaupteten, einen eignen Schutzgeist zu besitzen. Unter den Römern wählten sich einzelne Menschen und Städte Genien oder Schutzgötter , die sie verehrten. In den bildenden Künsten kommen ...
Das Diadem (a. d. Griech.), eigentlich eine Binde, besonders aber eine weiße Stirnbinde, die das Zeichen der königlichen Würde war, ehe die Kronen diese Stelle vertraten. Die Römer verabscheuten diese Binden so sehr, daß Cäsar eben dadurch seinen Tod beförderte, daß er ...
Das Metrum (a. d. Griech.) heißt im allgemeinsten Sinne ein Maaß, oder ein bestimmtes, richtig abgemessenes Verhältniß von größeren und kleineren Theilen zu einem angenehmen Ganzen; dann ist es vorzüglich in der Dichtkunst das Sylbenmaaß , oder die regelmäßige Anordnung des Versbaues in ...
Die Kritik , im Altgemeinen die Beurtheilung, die Prüfung. In einem engern Sinne nennt man Kritik a) die Wissenschaft, die sich mit der Beurtheilung und Festsetzung der richtigen Lesarten alter Schriftsteller beschäftigt; b) die Wissenschaft der Regeln in den schönen Künsten, und ...
Die Octroi (a. d. Franz. und Holländ .) heißt ein von der Regierung gestattetes Vorrecht ... ... ein Privilegium bestätigt worden ist, wie z. B. die Englische oder Holländische u. a. Ostindische Compagnien.
Bracteaten (a. d. Lat.) sind Münzen von Gold- oder Silberblech, welche in den mittlern Zeiten häufig geschlagen wurden, und deren Vaterland Thüringen bald nach Anfang des 12ten Jahrhunderts ist. Die großen Bracteaten , welche schon zu Ende des 13ten Jahrhunderts wieder verschwinden, ...
Das Object , (a. d. Lat.) der Gegenstand. Es wird oft dem Subject oder der Person entgegengesetzt. – Eine Sache objective betrachten heißt, bei derselben bloß auf den Gegenstand sehen; sie subjective betrachten heißt, dieselbe in Beziehung auf eine ...
Das Archiv (a. d. Lat.) heißt der Ort, wo Acten, öffentliche Urkunden und überhaupt Schriften, welche den Staat und das gemeine Beste betreffen, aufbewahrt werden; dann braucht man es auch von der Sammlung der Acten oder Urkunden selbst. Derjenige, welcher die ...
Via Crucis (a. d. Lat. – der Weg zum Kreuz) ist in dem Katholischen eine Prozession, welche zur Erinnerung des Hingangs Jesu zum Kreuz gefeiert wird. Auf dem Wege sind in gewissen Entfernungen hölzerne Kreuze aufgerichtet, vor welchen man niederfällt und anbetet.
Die Tenuta (Musik) a. d. Ital. – Franz. tenue – heißt die Aushaltung eines Tons, und wird bei den Noten abgekürzt durch ten. angedeutet. Man darf sie nicht mit der Fermate verwechseln. (S. diesen Art.)
Tetrachord (Musik) – a. d. Griech. – war bei den alten Griechen ein aus vier Saiten oder Tönen bestehender Theil ihres Tonsystems. Sie theilten nehmlich dieses nach Tetrachorden ein, so wie wir nach Octaven. Eben so hatten sie auch in ihren Singschulen zur ...
Consequent , a. d. Lat. bündig, übereinstimmend. Consequent schreiben , so schreiben, daß jeder Gedanke mit dem andern in der vollkommensten Verbindung und Harmonie steht. Consequent handeln , in seinen Handlungen überall mit sich selbst übereinstimmen, sich gleich bleiben.
Die Voluta – a. d. Ital. – ( Schnecke , von einigen auch Schnörkel genannt) ist in der Baukunst ein großes Hauptglied an den vier Ecken des Knaufs der Jonischen, auch Römischen und Corinthischen Säulen, und eben so wie eine Schnecke gewunden. ...
Die Cultur , a. d. Lat 1) die Anbauung, Veredlung im Allgemeinen. 2) Die Veredlung oder Verfeinerung der gesammten Geistes- und Leibeskräfte eines Menschen oder eines Volkes, so daß dieses Wort so wohl die Aufklärung , die Veredlung des Verstandes, als auch ...
Das Parēre (a. d. Ital.) heißt ein schriftlich abgefaßtes Gutachten unpartheiischer Kaufleute über eine zweifelhafte streitige Handelssache, worüber sie, unter Vorlegung des vorseienden Falles und der Beschaffenheit der Sache, zu Rathe gezogen und um ihre Meinung gebeten werden.
Das Emblem , a. d. Gr. ein Sinnbild mit einer Denk-oder Ueberschrift. In engerer Bedeutung nennt man das Sinnbild das Emblem , und die Ueberschrift die Devise ,
Die Decade , a. d. Lat. 1) ein Zehenttheil, 2) in Frankreich ein Zeitraum von zehn Tagen, s. Calender .
Die Vacanz (a. d. Lat) heißt die Erledigung einer Stelle, eines Amts etc. – bei den Canonisten besonders der Zustand einer Kirche, die keinen Pfarrer hat; außerdem auch die Erledigung jedes andern geistlichen Amts, oder einer Pfründe.
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»Fanni war noch jung und unschuldigen Herzens. Ich glaubte daher, sie würde an Gamiani nur mit Entsetzen und Abscheu zurückdenken. Ich überhäufte sie mit Liebe und Zärtlichkeit und erwies ihr verschwenderisch die süßesten und berauschendsten Liebkosungen. Zuweilen tötete ich sie fast in wollüstigen Entzückungen, in der Hoffnung, sie würde fortan von keiner anderen Leidenschaft mehr wissen wollen, als von jener natürlichen, die die beiden Geschlechter in den Wonnen der Sinne und der Seele vereint. Aber ach! ich täuschte mich. Fannis Phantasie war geweckt worden – und zur Höhe dieser Phantasie vermochten alle unsere Liebesfreuden sich nicht zu erheben. Nichts kam in Fannis Augen den Verzückungen ihrer Freundin gleich. Unsere glorreichsten Liebestaten schienen ihr kalte Liebkosungen im Vergleich mit den wilden Rasereien, die sie in jener verhängnisvollen Nacht kennen gelernt hatte.«
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