Der Nekrolog , (a. d. Griech.) wörtlich, ein Verzeichniß der Verstorbenen. Bei den Katholiken wird darunter das Buch verstanden, in das man den Todestag der Bischöfe, Aebte etc. vorgüglich der Wohlthäter der Kirche einträgt. Herr Schlichtegroll giebt seit mehrern ...
Der Amethyst , a. d. Griech. ein Edelstein von violetter Farbe, welche bald blasser, bald voller ist. Er findet sich besonders in ziemlich großen runden Steinen angewachsen, welche hohl sind, und welchen man, ihrer Figur wegen, den Namen Melonen vom Berge ...
Die Laudisti oder Psalmsänger machen in Italien , besonders aber zu Florenz , eine Gesellschaft aus, die man a la Compagnia nennt. Sie gehen zu gewissen Zeiten in Procession in weißer Uniform und mit brennenden Kerzen durch die Straßen, bleiben bei gewissen ...
Die Analogie , a. d. Gr. die ähnliche Beschaffenheit einer Sache. Nach der Analogie schließen hießt nach der Vergleichung ähnlicher Dinge schließen, so, daß man einer Sache etwas zuschreibt oder abspricht, weil man dasselbe an ähnlichen Sachen bemerkt oder nicht bemerkt. Wir ...
Das Anagramm (a. d Griech. der Buchstaben- oder Letterwechsel) heißt die Versetzung eines oder mehrerer Buchstaben in einem Worte, so daß dadurch ein anderer Sinn herauskommt, z. B. statt Lied – Leid; statt Leben – Nebel; statt Dame – Made u. ...
Der Antipode , a. d. Gr. der Gegenfüßler. Gegenfüßler sind diejenigen, deren Füße auf der Erdkugel gegen die unsrigen stehen, d. i. diejenigen, welche im Aequator (s. Aequator ) theils gegen Mittag, theils gegen Norden , von einander parallel abstehen. ...
Die Anarchie , a. d. Griech. der Mangel eines Oberhaupts in einem Staate; die Gesetzlosigkeit; derjenige Zustand eines Staats, in welchem sich die Bürger an keine Gesetze binden, so daß alles drunter und drüber geht.
Das Attribut , a. d. Lat. die Eigenschaft, welche jemanden beigelegt wird. In der Kunst heißen Attribute die Dinge, Zeichen, welche Personen eigen sind und dieselben charakterisiren; z. B. der Blitz ist ein Attribut des Jupiters , der Köcher mit Pfeilen ein ...
Die Athleten , a. d. Griech. Kämpfer, Wettkämpfer bei den öffentlichen Spielen der Alten. Anfangs nannte man bloß diejenigen Athleten, welche auf den Kolben oder auf die Faust fochten; in der Folge aber alle diejenigen, welche in den öffentlichen Spielen um den Preis ...
Das Attentat , a. d. Lat. das Beginnen einer unrechtmäßigen Handlung, ehe man dieselbe zu Stande gebracht.
Die Exegetik , a. d. Gr. im allgemeinen die Auslegekunst, die Kunst, den wahren Sinn der Schriftsteller zu finden; in einer besondern , aber der vorzüglichen Bedeutung versteht man die Auslegungskunst der heiligen Bücher darunter.
Ab intestato (a. d. Lat.) ist ein Ausdruck, der in juristischer Hinsicht gebraucht wird, um zu bezeichnen, daß einer ohne Testament verstorben ist, und folglich die Erbschaft auf die nächsten rechtmäßigen Erben fällt.
Die Zoologie (a. d. Griech.) heißt derjenige Theil der Naturgeschichte, welcher das Thierreich abhandelt.
Veterinarius (a. d. Lat.) heißt eigentlich derjenige, welcher mit Lastthieren zu thun hat (daher auch Veterinaria , Vieh-Arznei etc.): dann heißt es auch ein Vieh-Arzt; und eben daher schreibt sich auch
Die Amphibie , a. d. Griech. ein Thier, das zugleich im Wasser und, vermöge der Lungen die es hat, auf der Erde lebt; figürlich, ein Mensch der doppelte Geschäfte treibt.
Die Liturgie , a. d. Griech. bezeichnet im Allgemeinen die ganze Einrichtung des äußern Gottesdienstes.
Das Accessit , a. d. Lat. der zweite Preis, welchen bei Preisaufgaben diejenige Abhandlung erhält, die nach der, welche den Sieg davon getragen, für die beste erklärt wird.
Der Diameter , a. d. Gr., der Durchschnitt; die Linie, welche mitten durch einen Körper von einer runden Figur gezogen wird, um dadurch seine Größe anzugeben.
Das Cretitiv , a. d. Lat. das Beglaubigungsschreiben, das einem Gesandten von seinem Hofe an den fremden zur Erlangung des gehörigen Ansehens mitgegeben wird.
Der Egoismus , a. d. Lat. Die Selbstsucht; wenn man bloß auf sich sieht, bloß für sich lebt, ohne das Wohl und Weh anderer zu beherzigen.
Buchempfehlung
Der junge Chevalier des Grieux schlägt die vom Vater eingefädelte Karriere als Malteserritter aus und flüchtet mit Manon Lescaut, deren Eltern sie in ein Kloster verbannt hatten, kurzerhand nach Paris. Das junge Paar lebt von Luft und Liebe bis Manon Gefallen an einem anderen findet. Grieux kehrt reumütig in die Obhut seiner Eltern zurück und nimmt das Studium der Theologie auf. Bis er Manon wiedertrifft, ihr verzeiht, und erneut mit ihr durchbrennt. Geldsorgen und Manons Lebenswandel lassen Grieux zum Falschspieler werden, er wird verhaftet, Manon wieder untreu. Schließlich landen beide in Amerika und bauen sich ein neues Leben auf. Bis Manon... »Liebe! Liebe! wirst du es denn nie lernen, mit der Vernunft zusammenzugehen?« schüttelt der Polizist den Kopf, als er Grieux festnimmt und beschreibt damit das zentrale Motiv des berühmten Romans von Antoine François Prévost d'Exiles.
142 Seiten, 8.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1804 und 1815 ist Heidelberg das intellektuelle Zentrum einer Bewegung, die sich von dort aus in der Welt verbreitet. Individuelles Erleben von Idylle und Harmonie, die Innerlichkeit der Seele sind die zentralen Themen der Hochromantik als Gegenbewegung zur von der Antike inspirierten Klassik und der vernunftgetriebenen Aufklärung. Acht der ganz großen Erzählungen der Hochromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe zusammengestellt.
390 Seiten, 19.80 Euro