Aachen

[1] Aachen, eine Reichsstadt im Westphälischen Kreise, zwischen den Herzogthümern Jülich und Limburg. Sie ist von einem sehr hohen Alter, und nennt sich den königlichen Stuhl (die Residenz) von Carl dem Großen her, dessen Grabmahl auch in dem Dom gezeigt wird. Nicht weniger berühmt ist sie wegen ihrer warmen Bäder, welche aus fünf Quellen kommen. Diese ziehen jährlich eine Menge Menschen dahin, und tragen nicht wenig zu den Einkünften des Magistrats bei. Eine Gesellschaft von Franzosen zahlte allein für die Erlaubniß der Hazardspiele auf zehn Jahre 60000 Rthlr. Pacht. Allein jetzt sind die Hazardspiele in Archen verboten, sie werden aber desto stärker in der Nachbarschaft zu Burgscheid getrieben. Aachen zählt 24000 Einwohner. Es behauptet einen Platz in dem Schauplatze des gegenwärtigen Französischen Krieges. Es war den 16. Dec. 1792, daß Dumouriez, im Verfolg seines Siegs bei Gemappe, in Aachen einzog, den 2. März 1793, daß der linke Flügel der Oesterreichischen Armee (welche den Tag vorher unter Coburg die Franzosen in ihren Verschanzungen bey Altenhoven überfallen und zurück geschlagen hatte) unter dem Feldmarschall, Prinzen Ferdinand von Würtemberg, diese Stadt wieder einnahm, und den 23. Sept. 1784, daß die Franzosen nach der Schlacht bei Sprimont an der Ouvre wieder daselbst einzogen.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 1. Amsterdam 1809, S. 1.
Lizenz:
Faksimiles:
1
Kategorien: