Carlsbad

[234] Carlsbad, eine kleine offene Stadt in Böhmen, und zwar im Saazer Kreise, Ellnbogner Antheils, zwischen hohen Bergen in einem engen Thal an der Tölpel, welche mitten durch geht. Sie hat ungefähr 3000 Einwohner, und ist vorzüglich wegen ihrer wohlthätigen Quellen berühmt, welche jährlich oft zwischen 6 – 800 Menschen dahin versammeln. Die beiden vorzüglichsten Quellen in Carlsbad sind 1) der Sprudel; die Hauptquelle, deren Entdeckung im J. 1319 und zwar der Sage nach von Kaiser Carl IV. geschehen sein soll, als er einen Hirsch verfolgt, welcher von einem hohen Felsen (der noch bis jetzt der Hirschsprung heißt) herab gesprungen, und durch diesen Sprung die Quelle geöffnet habe. Der Sprudel ist die heißeste der Carlsbader Quellen; die Wärme desselben beträgt im Durchschnitt 165 Grad noch Fahrenheit. 2) der Neubrunnen, desser Wasser minder heiß ist, und seit einigen Jahren stark getrunken wird. Die dasigen Einwohner machen vortreffliche Stahl- und Eisenarbeit. (s. D. Becher Abhandlung über das Carlsbad, 1789 neue Auflage, 3 Bände.)

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 1. Amsterdam 1809, S. 234.
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