Der Bisam

[154] Der Bisam, eine bräunliche Materie, welche von dem in Asien sich aufhaltenden so genannten Bisamthiere erhalten wird. Sie befindet sich in einem haarigen Beutel, welchen das Thier zwischen den Hinterbeinen trägt. Frisch ist sein Geruch so heftig, daß er Nasenbluten verursacht; nahe oder in Menge an die Nase gehalten, hat er einen widrigen Geruch; der Geruch aber, welchen er andern Sachen, zu denen man ihn legt, mittheilt, ist desto angenehmer: man bedient sich daher seiner zum Parfumiren der Kleider u. s. w. und ein einziger Gran in einen Kleiderschrank gelegt ist hinlänglich, alles darin enthaltene wohlriechend zu machen. Er wird auch in der Arzneikunst gebraucht. Die ausgeleerten Bisambeutel haben eben denselben Geruch wie der Bisam, und werden daher ebenfalls verkauft; sie sind wohlfeiler als der Bisam selbst.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 1. Amsterdam 1809, S. 154.
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