Der Panisbrief

[354] [354] Der Panisbrief, ein Empfehlungsschreiben, worin ein Deutscher Kaiser eine weltliche Person, die etwa in seinem Dienste alt worden etc. einem der Deutschen Stifter oder Klöster zur Verpflegung empfiehlt. Es läßt sich nach großen Deutschen Publicisten, z. B. Pütter, nicht behaupten, daß es in Rücksicht aller Stifter und Klöster in Deutschland ein kaiserliches Recht gewesen sei, solche Panisbriefe auszusenden; auch sind sie seit Jahrhunderten nicht mehr gewöhnlich gewesen: um desto auffallender und bedenklicher war es, als unter Joseph II. auf einmahl eine ganze Menge davon in allen Gegenden von Deutschland zum Vorschein kam, wobei es vorzüglich darauf abgesehen zu sein schien, Personen aus den kaiserlichen Erblauben in andrer Reichsstände Ländern mit Pensionen zu begnadigen.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 3. Amsterdam 1809, S. 354-355.
Lizenz:
Faksimiles:
354 | 355
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika