[328] Der Speckstein, auch Spanische Kreide genannt, ist eine Steinart (meistens von weißlicher Farbe, öfters mit dentritischen Zeichnungen), welche sich wie Kreide schaben und schneiden läßt, aber fester und zusammenhängender als diese, und daher durch die Behandlung einen matten Glanz anzunehmen fähig ist. Der Name Speckstein rührt von seiner Eigenschaft her, da er sich wie Speck anfühlt. Schreibt man mit ihm auf Glas oder einen Spiegel, so ist die Schrift unsichtbar; erscheint aber, so oft man daran haucht. Der vorzüglichste Bestandtheil desselben ist Bittererde; sein Gebrauch sehr eingeschränkt. Die Schneider bedienen sich seiner statt der Kreide, um Linien auf dem Tuche damit zu ziehen. Man verfertigt ferner von ihm die weißen Bleistifte; ist er schön weiß, so bedient man sich seiner zur weißen, und mit Carmin vermischt zur rothen Schminke, in welchen beiden Fällen er doch unschädlicher ist, als das aus Wißmuth verfertigte so genannte Spanische Weiß. Er findet sich hin und wieder in den Gebirgen; doch nicht so häufig, wie andere Kalk-, Thon- oder kieselartige Steine.