Der Wißmuth

[424] Der Wißmuth (Bismuthum) auch Aschblei, und ehedem Markasit genannt, ist ein dem Spießglas ähnliches Metall, von gelbröthlicher Farbe, welches ein blättriches Gefüge, wenig Klang und viel Sprödigkeit hat. Im Feuer fließt er geschwinder als Blei; aber am vollkommensten und heftigsten löst er sich durch Salzsäure auf. Dieses Metall – welches eben nicht häufig auf der Erde verbreitet ist, und das man gediegen im Sächs. Erzgebirge, in Böhmen und einigen andern Gegenden findet – wird von den Zinngießern und Klempnern beim Löthen, auch zu Buchdruckerschristen gebraucht. Das Spanische Weiß, dessen man sich zur weißen Schminke bedient, wird ebenfalls aus dem Wißmuth, wenn es in Scheidewasser aufgelöst wird, und dann als glänzendes weißes Pulver zu Boden fällt, bereitet, ist aber der Haut äußerst nachtheilig.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 6. Amsterdam 1809, S. 424.
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