Die Antike oder Antique

[61] Die Antike oder Antique, a. d. Lat. im weitern Sinne, alle Denkmähler der Kunst, die uns von den Völkern, wo sie ehedem blühte, übrig sind; im engern Sinne, die vorzüglichsten Ueberbleibsel von Statuen, Basreliefs, Münzen, geschnittenen Steinen, Gemählden und Gebäuden aus den schönsten Zeiten der Griechischen und Römischen Kunst. Das Zeitalter der Antike fängt noch vor dem Alexander an und hört vor dem Constantin auf. Unter den Antiken sind vorzüglich folgende Statuen merkwürdig: Apollo, die Mediceische Venus, der Torso, Laokoou und der borghesische Fechter, welche nie aushören werden, von jedem Mahler und Bildner studirt und bewundert zu werden. Man bewundert an den Antiken die höchste Schönheit der menschlichen Gestalt, vorzüglich der Köpfe, und die glückliche Vereinigung der Richtigkeit und Wahrheit des Ausdrucks mit der Erhabenheit und Schönheit desselben. Ueber die Antike lese man Winkelmanns Geschichte der Kunst, Lessings Laokoon, verglichen mit Herders kritischen Wäldern, Heinsens Ardinghello und die Schriften des Herrn von Ramdohr.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 1. Amsterdam 1809, S. 61.
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