[104] Die Bacchante, a. d. Griech. ein Frauenzimmer, wenn es den geheimen Gottesdienst des Bacchus festlich begeht. Die Bacchantinnen hießen auch Mänaden, Thyaden, u. s. w. nach der verschiedenen Art ihres Geschreis oder ihrer Raserei, auch bisweilen Eleusinierinnen (s. Orgia). Im ersten Theile des Agathon von Wieland befindet sich eine Schilderung dieser Frauenzimmer, mit welcher die Vorstellung von Moritz (Götterlehre S. 172) einen seltsamen Contrast bildet. Die alte Kunst liefert uns mehrere geschnittene Steine mit Bacchantinnen, und auch neuere Künstler stellen uns unter diesem Charakter ausschweifende Frauenzimmer dar; wiewohl eine begeisterte, gleichsam über die Menschheit erhabene Priesterin des Bacchus auch einer erhabenen Darstellung fähig ist.