Die Selenographie

[219] Die Selenographie heißt die Mondbeschreibung. Durch die in den neuern Zeiten bewirkte Vervollkommnung der Telescope und durch die unermüdeten Beobachtungen eines Herschels und Schröders (Oberamtmanns zu Lilienthal) hat man von der Oberfläche der Mondscheibe eine so anschauende Kenntniß erhalten, daß man dadurch in den Stand gesetzt worden ist, von derselben eben sowohl eine Karte zu verfertigen, wie wir sie von der Oberfläche unserer Erdkugel haben; die erste Idee zu einem Mondglobus gab schon der berühmte Astronom Hevelke. Man unterscheidet auf derselben Berge und Thäler, festes Land und Inseln, Meere und Seen etc. und bezeichnet sie mit eignen Namen; so findet man auf der Mondkarte die Berge Sinai und Horeb, das Thal Josaphat, das Caspische Meer u. s. f. Man hat sogar feuerspeiende Berge auf dem Monde entdeckt; und Hr. Seyfert glaubte, einen solchen sogar zur Zeit einer Eruption beobachtet zu haben.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 5. Amsterdam 1809, S. 219.
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