[209] Johann August Nahl. Dieser berühmte Bildhauer, geboren zu Berlin 1710, setzte sich nach einer Reise durch Frankreich und Italien 1735 in Straßburg, wo sein Vater (Johann Samuel) ebenfalls Bildhauer war, zog aber 1741 nach Berlin, wo er so wie in Charlottenburg und Potsdam sehr viel arbeitete. Im Jahre 1746 ging er in die Schweiz, wo er neun Jahre blieb, und daselbst zu Hindelbank unweit Bern den berühmten Grabstein der Frau des Pfarrers verfertigte, welche im Kindbette starb, auf welchem Verse von Haller eingegraben sind, und der auch von Wieland durch ein Gedicht verewigt worden ist. Die Liebe hat ihm die Hand dabei geführt. Man hat einen Kupferstich und Abbildungen von Thon von diesem Grabmahl, beide sind sehr ähnlich. Ueber die Idee zu diesem Kunstwerke sind jedoch die Urtheile der Kenner getheilt; Georg Forster nennt sie eine matte Erfindung. Im J. 1755 ging er nach Cassel, wo er Professor ward und daselbst die Statue des vorigen Landgrafen verfertigte, die in der Mitte der Esplanade aufgestellt ist. Er starb i. J. 1785.