[351] Johann Palsa (geb. zu Jermeritz in Böhmen 1752) einer der größten Virtuosen auf dem Waldborn. Er und sein Freund, Karl Türrschmidt (geh. zu Wallerstein 1753), wetteiferten auf diesem Instrumente mit einander, und blieben stets unzertrennlich beisammen. [351] Sie reisten anfangs (1770) mit einander nach Paris, wo sie 13 Jahre lang gleichen Beifall behaupteten. Im J. 1783 kamen sie nach Deutschland, und wurden zu Cassel angestellt, bis sie sich 1786 nach Berlin wandten und in die Dienste des nachherigen Königs Friedrich Wilhelm des zweiten traten. Auch hier erhielten sie unverändert den Beifall von Kennern und Nichtkennern, bis der Tod im J. 1792 dieß Band trennte, und Palsa in seinem 39. Jahre hinwegnahm. Mit dem höchsten Enthusiasmus wird von allen, die diese beiden, auch von Seiten ihres Charakters, so liebenswürdigen Virtuosen zusammen blasen hörten, die Schönheit und Reinigkeit in Palsaʼs edlem Gesange, so wie das Feuer und die außerordentliche Fertigkeit in Türrschmidts Passagen, im Ganzen das außerordentliche Rührende in den Duetten gerühmt, die beide Freunde gewöhnlich auf ihren silbernen Hörnern bliesen, und dabei gleich dem Clavieristen in alle Tonarten auswichen. Leider soll auch Türrschmidt zu Ende des Jahres 1797 seinem Freunde im Tode nachgefolgt sein.