[359] Landrecy, eine Festung in den Französischen Niederlanden, nach der neuesten Geographie von Frankreich im Departement Norden. Bei diesem Orte erfochten die Oestreicher den 26. April 1794 unter Anführung Kaisers Franz II. einen Sieg über die Franzosen: schon vorher war das Bombardement von Landrecy durch die Oestreicher angefangen worden; und es endigte sich damit, daß sich diese Festung vier Tage nach der erwähnten Schlacht ergab. Jetzt waren in den Französischen Niederlanden vier Festungen in den Händen der Oestreicher, Conde, Valenciennes, Quesnoi und Landrecy, zu deren Wiedereroberung [359] die Franzosen jetzt den Plan machten, die Deutschen in die Oestreichschen Niederlande zu ziehen, sie dort zu schlagen und die genannten Festungen dann als Folge des Siegs zu gewinnen; ein Plan, der ihnen auch mit Hülfe des Schreckens, das das Decret des Convents vom 4. Juli, alle in den Fränkischen Festungen, die der Feind an der Nordgränze besetzt hat, eingeschlossene Truppen, die sich nicht innerhalb 24 Stunden nach der von den Generalen der Republik an sie zu machenden Aufforderung auf Willkühr ergeben, sollen zu keiner Capitulation gelassen werden, sondern über die Klinge springen, unter den Belagerten verbreitete, ganz gelang. Einige Wochen nach der berühmten Schlacht von Fleurus (s. Fleurus) wurde zuerst Landrecy berennt; und die Besatzung, die dem Decret vom 4. Juli gemäß aufgefordert wurde, ergab sich den 17. Juli 1794 auf Gnade und Ungnade. Am 30. Aug. desselben Jahres waren alle vier genannte Festungen wieder in den Händen der Franzosen.