[384] Pelopidas, ein berühmter Thebanischer Feldherr, Zeitgenosse des Epaminondas, der bis zum 364. Jahre vor unsrer Zeitrechnung lebte. Ihm gebührt der Ruhm, sein Vaterland von einer tyrannischen Faction und dem Joche der Lacedämonier befreit zu haben. Da er in seinen jüngern Jahren von der herrschenden Partei mit mehrern Patrioten aus Theben vertrieben worden war, so hatte er sich nach Athen gewendet. Von heißer Freiheitsliebe beseelt, begab er sich von hier aus mit wenigen Verschwornen heimlich nach Theben, ermordete die eben bei einem festlichen Gelage versammelten Tyrannen, und gab das Zeichen zur Vertreibung der Lacedämonier, die sich mitten im Frieden des festen Schlosses zu Theben bemächtigt hatten. Bald darauf gelangte der Thebanische Staat, namentlich durch Epaminondaʼs Verdienste, zu einer noch nie gehabten Größe und Macht. Er diente unter dem Epaminondas mit ausgezeichneter Tapferkeit, und trug viel zu dem großen Sieg über die Lacedämonier bei Leuctra bei. Nachher that er als Oberbefehlshaber drei verschiedene Feldzüge gegen den Alexander, einen Tyrannen zu Pherä in Thessalien, den er persönlich haßte, weil er einst widerrechtlicher Weise von ihm ins Gefängniß gesetzt worden war. Allein eben dieser persönliche Haß gegen den Alexander war in dem letzten von diesen Feldzügen die Ursache seines Todes; denn als er den Tyrannen verfolgend sich zu weit unter die Feinde wagte, wurde er umringt und getödtet.