[482] Zoilus, ein Griechischer Rhetor, aus Ephesus, oder, nach der richtigeren Meinung, aus Amphipolis in Macedonien gebürtig, ein Mensch, der durch seine außerordentliche und unausstehliche Tadelsucht allen hämischen, gallsüchtigen Tadlern in der Folge seinen Namen geliehen hat. Er lebte zur Zeit Philipps, Königs von Macedonien, und wurde von seinen Zeitgenossen, da er sich besonders zum Gesetz machte, über Homers Iliade sowohl, als über andre Werke (des Plato, Isocrates etc.) aufs niedrigste herzufallen, nur den rhetorische Hund, oder Homers Geissel (Homeromastix genannt. Sein Todt wird verschieden erzählt: bald soll er als Vatermörder zu Chius gesteiniget, bald gekrenziget, bald zu Smyrna lebendig verbrannt worden sein; vielleicht ist keine von allen diesen Todtesarten wahr. Indessen ist nichts von seinen Schriften auf uns gekommen – wahrscheinlich ein sehr erträglicher Verlust!