Aeolier

[16] Aeolier, ein griechischer Völkerstamm, ehemals in Thessalien, welcher von Aeolus (Hellens Sohne und Enkel des Deucalion) seinen Namen führte. In Thessalien breiteten sie sich sehr aus, errichteten mehrere kleinere Staaten, bis endlich auch ein Theil von ihnen nach Klein-Asien ging, das ehemalige Troas besetzten, und der Landschaft den Namen Aeolis gaben. In einen Bund vereinigt, der jährlich zu Cumä seine feierliche Versammlung hielt, blieben sie eine Zeitlang frei; kamen aber nachher unter die Herrschaft der Lydier, dann der Perser; wurden dann aufs neue von Darius Hystaspes unterjocht, und da ihnen die eigentlichen Griechen Beistand leisteten, so entstand der berühmte persische Krieg; sie wurden frei, kamen wieder unter persische Botmäßigkeit, bis auf Alexander, und wurden endlich, nachdem sie von den syrischen Königen durch die Römer befreit worden waren, vom Sulla, da sie dem König Mithridates beistanden, völlig unterjocht. – Ihre Sprache war eine von den drei Hauptdialecten der griechischen, ihr Land eines der fruchtbarsten, und Ackerbau und Viehzucht ihr Hauptnahrungszweig.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 7. Amsterdam 1809, S. 16.
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