Albert oder Albrecht

[25] Albert oder Albrecht, mit dem Beinamen der Große (Albertus magnus), Bischof zu Regensburg, ein, in dem dunkeln dreizehnten Jahrhundert, auszeichnend hervorragender Kopf, der, außer seinen theologischen Kenntnissen, für sein Zeitalter sehr viele Kenntnisse in der Mechanik, Physik und Naturgeschichte besaß, so daß ihn – was von jeher der sicherste Beweis für die Geistesüberlegenheit des Angeschuldigten über seine Ankläger war – seine Zeitgenossen für einen Zauberer hielten. Er war zu Ende des zwölften, oder zu Anfange des dreizehnten Jahrhunderts geboren, trat in den Orden der Predigermönche, wurde 1249 Rector der Schule zu Cöln, 1254 Provincial seines Ordens, und erhielt 1260 vom Papst Alexander IV. das Bisthum zu Regensburg. Allein schon nach zwei Jahren ging er freiwillig [25] in sein Kloster nach Cöln zurück, lebte dort blos für die Wissenschaften und arbeitete, bis an seinen Tod (1280), viele Schriften aus, die noch im Jahre 1651 in 21 Foliobänden zusammengedruckt wurden, und die, wenn sie auch jetzt vergessen werden, bei Vergleichung mit den Schriften seiner Zeitgenossen, am besten beweisen, daß er den ihm gegebenen Beinamen, in seinem Zeitalter, mit Recht verdient habe.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 7. Amsterdam 1809, S. 25-26.
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