[324] Bernhard Rode, Director der kön. Akad. der bildenden Künste zu Berlin, einer der bedeutendsten Historienmaler neuerer Zeit, geb. 1725 zu Berlin. Nach genossenen ersten Anleitungen bei Müller, ging er 1750 nach Paris, genoß hier den Unterricht des berühmten Carl Vanloo, machte, einige Jahre nach seiner Zurückkehr, eine Reise nach Italien, und kam, bereichert mit vielseitigen Kenntnissen, und begleitet von sehr ansehnlichen Gemälden, die er besonders in Venedig nach den berühmtesten Meistern gemacht hatte, nach Berlin zurück. Er erwarb sich hier durch seine Arbeiten eben sowol, als durch sein Betragen, die Achtung und Liebe aller, so daß er auch 1783, nach le Sueurs Absterben, von allen Mitgliedern der Akademie dem Könige zum Director vorgeschlagen und ernannt wurde. Sein Tod erfolgte im Jahr 1797. Seine Gemälde, worunter: Alexander, wie er den ermordeten Darius mit dem Purpurmantel bedeckt; Apelles und der Schuster; ferner ein Familienstück, seine Aeltern, Grosmutter und Bruder, ihn selbst vor der Staffelei darstellend; mehrere Gemälde, Epochen aus der brandenburgischen Geschichte angebend, endlich sehr viele Kirchenstücke etc. seinen Freunden außerordentlich schätzbar bleiben, waren in so großer Anzahl vorhanden, daß man nicht begreifen konnte, wo er die Zeit dazu hergenommen. Die meisten davon radirte er überdies in Kupfer, und die Anzahl dieser Blätter beläuft sich auf 250. Am liebsten fertigte er biblische und geistliche Gemälde, und seine Auferweckung von den Todten durch den Messias, ertheilt ihm einen vorzüglichen Rang unter den Geschichtsmalern. – Eine außerordentliche Kenntniß der Geschichte, Belesenheit in älteren und neueren Dichtern zeichneten diesen verdienstvollen Mann eben so sehr unter den Künstlern aus, als er überhaupt durch Güte des Herzens, durch Gerechtigkeitsliebe und durch Bescheidenheit die Achtung eines jeden sich erwarb.