[202] Cephalus, ein Sohn der Creusa, oder nach andern ein Sohn des Dejoneus, Königs in Phocis, und der Diomede, und Gemahl der Procris. Als ein sehr schöner Jüngling erregte er die Leidenschaft einer Göttin, Aurora, die ihn, als er einst am frühen Morgen jagte, entführte, nachdem er erst kurz zuvor mit Procris vermählt worden war. Allein die Göttin konnte über ihn nichts vermögen, und sie entließ ihn wieder, jedoch mit der traurigen Voraussagung, daß er mit seiner Neuvermählten nicht glücklich sein würde. Dies erregte in ihm den Keim der Eifersucht: er stellte seine Gemahlin auf die Probe, schwankte jedoch, versöhnte sich wieder mit ihr, bis endlich Procris auf ihn selbst eifersüchtig ward, ihn einst im Gebüsche auf der Jagd belauschte, und da sie ein Geräusch machte, vom Cephalus, [202] der das Rauschen eines Wildes zu hören glaubte, mit dem Jagdspieß getödtet wurde. Zu spät sahen sie beide ihren Irrthum ein: sie starb kurz darauf und er wurde von dem Areopagus zum Exil verdammt.