Das Sublimat

[376] Das Sublimat. – Sublimiren ist in der Chymie ein sehr gebräuchlicher Ausdruck, und bedeutet so viel als: die festen Theile eines Körpers durch Feuer in die Höhe treiben (im Gegensatz von Destilliren, welches nur von den flüssigen Theilen gesagt wird). So heißt nun also Sublimat eben dasjenige, was auf solche Art in die Höhe getrieben worden. Vorzugsweise aber wird Sublimat (Mercurius sublimatus) dasjenige Gift genannt, welches aus dem im gemeinen Scheidewasser aufgelösten Quecksilber in die Höhe getrieben wird: es ist schneeweiß, glänzend, nicht schwer und besteht in hellen Crystallen. Es wird dieses sublimirte Quecksilber, da es ein tödtliches Gift ist, nur äußerst behutsam von den Aerzten bei innerlichen Curen gebraucht; zu äußern Curen aber öfterer angewendet. Auch Goldschmidte, Gürtler u. dergl. bedienen sich dessen bei ihren Arbeiten.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 8. Leipzig 1811, S. 376.
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