Der Abbé Jean-Siffrein Maury

[34] [34] *Der Abbé Jean-Siffrein Maury, (geb. den 26. Jun. 1746) flüchtete sich im J. 1798, da die französischen Truppen auf Rom zu kamen, nach Toscana; aber auch von hier mußte er sich auf einen ausdrücklichen Befehl des Großherzogs, der französischer Seits dazu veranlaßt wurde, fortmachen; und als er bald nachher mit Pius VI. von Siena weg war, erließ Berthier einen Befehl an die französische Armee, den Abbé Maury zu verhaften, wo sie ihn fände. In der Folge wußte er zu Anfang des J. 1805 ein Schreiben an den Kaiser Napoleon zu bringen, worin er den Wunsch zu erkennen gab, wieder in sein Vaterland zurückkehren zu dürfen, indem er zugleich die neue Regierung anerkannte; auch begab er sich im Juni desselben Jahres nach Genua, wo er dem Kaiser und seiner Gemalin vorgestellt wurde, und beide mit ihm sehr zufrieden waren. – Ein Zug von seiner Geistesgegenwart stehe noch hier, wodurch er sich einst von der Ermordung rettete. Als er noch in den stürmischen Revolutionstagen zu Paris einst von einem Haufen verfolgt wurde, der ihm das ominöse: An die Laterne! sehr laut in die Ohren raunte, sagte er zu den ersten, die sich ihm schon nahten, um ihn zu packen, ganz kalt: »Nun und wenn ihr mich nun dort nauf an die Laterne gebracht habt, werdet ihr dann heller sehen?« Ein allgemeines Gelächter und ein Beifallklatschen erhob sich, und – er entkam.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 8. Leipzig 1811, S. 34-35.
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