Der Mesochorus

[53] Der Mesochorus (a. d. Griech.) hieß bei den Griechen derjenige, welcher mitten in einem Musik-Chor stand (eine Art Musik-Direktor, oder Kapellmeister), um das Signal – vielleicht mit einer Flöte – für die Tanzenden oder Sänger zu geben; dann hieß es auch figurlich ein solcher, welcher im Theater, oder auch bei großen öffentlichen Versammlungen in den Hörsälen etc. das Zeichen gab, wenn die Zuhörer ihre Beifallsbezeigungen durch Händeklatschen oder andre Zurufungen zu erkennen geben sollten. Es war dies ein Mißbrauch, welcher erst zu der Zeit eintrat, wo die Leute schon mit Geld erkauft wurden, um gewisse Stücke, Gedichte, Vorlesungen etc. zu loben.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 8. Leipzig 1811, S. 53.
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