Der Nimbus

[147] Der Nimbus war ursprünglich bei den Römern eine Stirnbinde, welche die Damen trugen, um damit die großen Stirnen zu verbergen; dann hieß es auch eine Art von Bedachung, welche man über dem Haupte der Götterbilder anbrachte, damit es nicht durch Vögel, Ungeziefer oder vom Staube zu sehr beschmutzt wurde; man brachte nun dabei gewisse Strahlen, zum Zeichen der Gottheit an, welche man denn immer mehr verschönerte, so daß nachher der Stralenkranz oder Heiligenschein unter Nimbus verstanden wurde, welchen man nicht blos den Göttern, sondern auch Kaisern, Königen etc. und nachher auch selbst in der christlichen Zeitperiode Christus und den Heiligen um das Haupt zu mahlen pflegte.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 8. Leipzig 1811, S. 147.
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