Die Cruzada

[250] Die CruzadaKreuzbulle, war ehedem in Spanien eine ansehnliche königl. Revenüe. Nemlich Papst Calixtus III. ertheilte dem König Heinrich von Castilien 1457 durch diese Bulle allen denjenigen, welche wider die Ungläubigen fechten wollten, oder dem König eine gewisse Summe (200 Maravedis) [250] zum Kriege wider dieselben entrichteten, einen Ablaß für Lebendige und Todte, und da sie eigentlich nur auf 5 Jahre sich erstreckte, so ließen sie die Könige von Zeit zu Zeit erneuern, und auch auf andere Freiheiten (wegen der Fastenspeisen etc.) ausdehnen, welche Erneuerung aber seit 1753 gar nicht mehr beobachtet wird. So wurden nun jährlich solche Bullen, welche gleich gedruckt zu haben waren, durch Geistliche und Mönche verkauft, und ohne dieselbe wurde niemand zur Beichte gelassen, ihm keine letzte Oelung ertheilt etc., und man sieht leicht von selbst, was für einen Ertrag diese geistliche Steuer abgeworfen hat: man berechnete sie für Spanien und Amerika auf anderthalb Millionen Thaler. Auch Portugal erhielt 1591 eine ähnliche Kreuzbulle zum Unterhalt der Festungen in Afrika.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 7. Amsterdam 1809, S. 250-251.
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