Die Decimal-Rechnung

[260] Die Decimal-Rechnung heißt die Rechnung mit Brüchen, dessen Zähler jede Zahl sein kann, [260] der aber zum Nenner 10, oder 100, oder 1000 u. s. w. kurz eine Eins mit lauter nach einander folgenden Nullen hat. Decimalbrüche kann man ohne Beifügung des Nenners ausdrücken. Nach dem bekannten Gesetze der dekadischen Arithmetik bedeutet z. E. in 4444 die äußerste 4 linker Hand 10 mal mehr, als die um eine Stelle weiter nach der rechten zu stehenden 4, und diese wieder 10 mal mehr als die ihr zunächst rechts stehende, diese aber 10 mal mehr, als die äußerste rechter Hand, so daß diese Zahl gelesen wird: Vier tausend, vier hundert, vierzig und vier. Nimmt man nun an, das Comma in 4444,444 soll ein für allemal so viel bedeuten, daß die ihm zunächst linker Hand stehende Ziffer Eins anzeige, übrigens aber soll nach vorigem Gesetze jede Ziffer, welche eine Stelle weiter zur Rechten stehet, 10 mal weniger, als die nach der Linken ihr zunächststehende bedeuten; so wird die Zahl 4444,444 zu lesen sein: Vier tausend, vier hundert, vier und vierzig, vier zehntel, vier hunderttel, vier tausendtel. Und daher wird folgende Zahl 42,567 so viel sein, als 42 und 5/10 und 6/100 und 7/1000 – Jede Zahl wird zehnmal, hundertmal u. s. w. kleiner, wenn das Einheitscomma um eine Decimalstelle, oder um zwei u. s. w. nach der Linken zu hinaufgerückt wird, und umgekehrt wird jede Decimalstelle um 10, 100 u. s. w. größer, wenn das Einheitscomma nach der Rechten um eine, zwei oder mehr Decimalstellen fortrückt.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 7. Amsterdam 1809, S. 260-261.
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