Dugommier

[301] *Dugommier, einer von den berühmten französischen Generalen, die in den Zeiten der Revolution ihren Ruhm erwarben. Geboren zu Martinique 1736, besaß er hier vor der Revolution sehr viel Güter, trat in einem Alter von 13 Jahren schon in Dienste, erhielt bald das St. Ludwigs-Kreuz, verließ aber, da er einige Zurücksetzung erfahren mußte, die militairische Laufbahn, und zog sich auf seine Besitzungen zurück. Im Jahr 1789 wurde er zum Obersten der National-Garden auf seiner Insel ernannt; mußte nachher 1792 nach Frankreich, um da Suceurs für die Patrioten nachzusuchen, wo er aber die Ehre, Deputirter bei dem Convent zu sein, ausschlug. Im Sept. 1793 wurde er als Brigade-General und dann als General en Chef bei der italiänischen Armee angestellt, trug auch mehrere Siege über die östreichischen Truppen davon: bei der Belagerung von Toulon zeigte er nicht minder die größte Bravour. Im J. 1794, als General der Armee der Pyrenäen, trug er bald entscheidende Siege über die Spanier davon, eroberte mehrere Festungen, und zuletzt auch Bellegarde, den letzten französischen Ort, welcher noch in feindlichen Händen war, mußte aber nur zu bald für seinen Beruf sich opfern: eine Kanonenkugel tödtete den Helden in einer Affaire bei Figuera (nach andern bei St Sebastian), da er eben den linken Flügel der Spanier zum Weichen brachte, am 17. Nov. 1794 Sein Name wurde nach dem Beschluß des Convents im Pantheon ehrenvoll angeschrieben. Er war [301] es auch, der zuerst die Verdienste Bonaparteʼs, welcher bei der Belagerung von Toulon unter ihm diente, in seiner Größe anerkannte, und ihn einst den Repräsentanten mit den Worten vorstellte: »Das ist ein Officier von dem größten Verdienst; und wenn Ihr ihn nicht befördert, so wird er sich selbst zu befördern wissen

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 7. Amsterdam 1809, S. 301-302.
Lizenz:
Faksimiles:
301 | 302
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika