[259] * Jakob Ludwig David, welcher zu den Zeiten der französischen Revolution, von seinem Feuereifer hingerissen, die meisten Ideen zu den zahlreichen Monumenten und republikanischen Festen jenes Zeitpunkts gab, unternahm eben damals gleich zu Anfang [259] der Revolution (im Jahr 1789) ein neues sehr großes Gemälde: Brutus, der seine Söhne zum Tode verdammt, welches viele noch seinen Horatiern und Curiatiern vorzogen. Zu den Revolutionsscenen, welche David durch seinen Pinsel zu verewigen suchte, aber jetzt ganz verschwunden sind, gehören: die Ermordung von Maret und Pelletier, vorzüglich aber der Schwur im Ballhause. – Im Jahr 1799, nachdem sein Pinsel seit seiner Wiederbefreiung eine Zeitlang geruht hatte, stellte er seine Sabiner aus, ließ sie einige Monate lang gegen einen gewissen Preis – worüber er freilich sehr getadelt wurde – sehen, und soll sich damit auf 60,000 Livres erworben haben. In der Folge stieg sein Ruf wieder so sehr, daß er 1804 zum ersten Maler des Kaisers ernannt wurde, auch den Auftrag zu Vier Gemälden erhielt, worunter besonders dasjenige, welches die Ceremonie der Kaiserkrönung Napoleons darstellt, bemerkt wird, und sehr großen Ruf erregte. Auch gehören zu seinen neuesten und berühmtesten mehrere Abbildungen des Kaisers, besonders wie er noch als Consul auf dem Beruhardsberg zu Pferde den Truppen die Bahn zu ihrem Ruhme vorzeichnet etc. – Die Urtheile über diesen in der neueren und neuesten Zeit so berühmt gewordenen Künstler mußten natürlich sehr verschieden ausfallen, und wer darüber mehreres zu lesen wünscht, findet in Fernow Sitten- und Kulturgemälden von Rom (S. 320. fg.), in Göthes Winckelmann und sein Jahrhund. (S. 369), in Reichardts vertrauten Briefen (Th. I. S. 478.) Stoff genug dazu. Nur dies sei hier noch bemerkt, daß er in Moreau einen treflichen Künstler gefunden, und nach seinem Sinne sich gebildet hat, der die besten seiner Werke durch den Grabstichel verewiget.