[136] [136] Nessus (Mythol.), einer von den Centauren, ein Sohn des Ixion und der Nephele, und merkwürdig wegen seiner beim Tode noch genommenen Rache. Er verliebte sich nemlich in des Herkules junge Gemahlin, Dejanira, als er sie über den Fluß Evenus trug, und als er sie jenseit des Flusses zu seinem Willen nöthigen wollte, eilte Hercules auf ihr Geschrei herbei, und durchbohrte ihn mit einem Pfeile. Im Sterben beredete Nessus die Dejanira, sie möchte das aus seinen Wunden fließende Blut aufbewahren, als ein kräftiges Mittel, sich die Liebe ihres Gatten zu erhalten, wenn sie ihm ein in dies Blut getauchtes Gewand anzuziehen gäbe. Als nun nach geraumer Zeit Deianira, weil sie glaubte, Nebenbuhlerinnen zu haben, dem Herkules ein mit jenem Blute bestrichenes Hemd gab, und dieses auf dem Leibe des Herkules warm zu werden anfieng, verfiel dieser davon in eine so heftige Raserei, daß er sich zuletzt selbst auf einem Scheiterhaufen auf dem Berge Oeta verbrannte (s. auch Herkules.)