Epigraphik

[521] Epigrāphik (grch.), Inschriftenkunde, Teil der Altertumswissenschaft, der das Verständnis der in Stein, Metall oder anderm dauerhaften Material eingegrabenen antiken Inschriften erschließt, von größter Wichtigkeit als sichere Grundlage für die Kenntnis des Staats- und Privatlebens der alten Völker; bei manchen Völkern (Assyrern, Phöniziern etc.) ebenso wie bei manchen Dialekten des alten Griechenland und Italien sind die Inschriften die einzig erhaltenen Literaturdenkmäler. Die ältesten griech. Inschriften stammen aus dem 7., die ältesten römischen aus dem 6. vorchristl. Jahrh. Wichtigste Sammlungen die von der Berliner Akademie veranstalteten: »Corpus inscriptionum Graecarum« (begonnen von Böckh, 1828-77), mit spätern Ergänzungen, und »Corpus inscriptionum latinarum« (begründet von Mommsen, 1863 fg.).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 521.
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