Fabier

[551] Fabĭer (Gens Fabĭa), altes röm. Patriziergeschlecht, das dem Staate viele bedeutende Feldherren und Staatsmänner gab; 477 v. Chr. starben der Sage nach in der Schlacht an der Cremera gegen die Vejenter alle (306) Mitglieder des Geschlechts den Heldentod bis auf einen in Rom zurückgebliebenen Knaben, Quintus Fabius Vibulanus (Konsul 467 und 465), der das Geschlecht fortpflanzte. – Historisch bes. wichtig: Quintus Fabius Rulliānus Maxĭmus, der, fünfmal Konsul, 322 die Samniten, 310 am Vadimonischen See die Etrusker, 308 bei Mevania die Umbrer, 295 bei Sentimum die Gallier und Samniten besiegte und sich und seiner Familie den Beinamen Maximus erwarb. – Sein Enkel oder Urenkel Quintus Fabius Maximus, Cunctātor (der Zauderer) zubenannt, weil er im Zweiten Punischen Kriege nach der Niederlage der Römer am Trasimenischen See 217 zum Diktator ernannt, durch kluges Vermeiden jeder Schlacht Hannibal ermüdete und schwächte, während Rom neue Kräfte sammelte; gest. 203. – Quintus Fabius Pictor, aus einem andern Zweige des Geschlechts, der älteste der röm. Annalisten, schrieb im Zweiten Punischen Kriege zuerst die Geschichte Roms von Äneas bis auf seine Zeit; nur Bruchstücke erhalten.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 551.
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