Fischzucht

[584] Fischzucht, die Pflege der Fische zur Beförderung des in der Natur zahlreichen Zufälligkeiten und Hindernissen unterliegenden Fortpflanzungsprozesses der wichtigsten Nutzfische und Bevölkerung verödeter Gewässer, geschieht als künstliche F. mittels künstlicher Befruchtung, indem man in besondern Brutanstalten den laichenden Weibchen durch sanftes Streichen die Eier ausdrückt und diese mit der ausgedrückten Milch der Männchen in Berührung bringt, worauf die befruchteten Eier in Brütapparaten, die entweder in die freien Gewässer eingesetzt werden (Bachapparate), oder in besondern Bruthäusern untergebracht werden, wie die unterspüligen kaliforn. Brüttröge, die Selbstausleser, Brüttische etc., zur weitern Entwicklung gelangen, auch in besonders konstruierten Rahmen weithin versendet werden können. Die ausgeschlüpfte Brut kommt entweder in größere Bäche und Flüsse (freie Züchtung) oder in abgeschlossene, vor Raubfischen geschützte Zuchtbecken und Teiche (geschlossene Züchtung). – Über künstliche F. vgl. von dem Borne (4. Aufl. 1895), Biesenbach (1897), Bade (1897), außerdem Pressel (1902), Hübner (1905).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 584.
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