Geologie

Geologische Formationen.
Geologische Formationen.

[664] Geologīe (grch.) oder Geognosie, die Wissenschaft von der Zusammensetzung und dem Bau der Erde als eines aus anorganischen Massen bestehenden Weltkörpers. Mit der Untersuchung der Gesteine oder Felsarten beschäftigt sich die Petrographie oder Gesteinslehre; sie unterscheidet Eruptivgesteine (s. Gesteine) und sedimentäre Gesteine (s. Sedimente). Die gegenseitigen Lagerungsverhältnisse der Gesteinsmassen untersucht die Geotektonik. Für die Bestimmung des relativen Alters der Sedimentgesteine sind die in denselben enthaltenen Überreste organischer Körper, die sog. Versteinerungen, wichtig, deren Kenntnis die Paläontologie oder Versteinerungskunde mit der Paläophytologie vermittelt. Die Gesteinsbildungen, welche einem einzelnen geolog. Zeitabschnitt angehören, nennt man Geolog. Formation; mit ihrer Abgrenzung und Erforschung beschäftigt sich die Histor. G. (Erdgeschichte) oder Formationslehre. Die Formationen werden zu Gruppen zusammengefaßt und in Unterabteilungen (Stufen) geteilt. Mit den die Oberflächengestalt der Erde gestaltenden Kräften, mit dem Wesen und der Wirkung von Hebungen, Senkungen, Faltung, Verwitterung, Auflagerung und Abschwemmung beschäftigt sich die Dynamische G. Die Verbreitung der Formationen auf der Erdoberfläche wird auf geolog. Karten durch verschiedene Farben oder ähnlich zur Darstellung gebracht. [Tafel: Geologische Formationen nebst Beilage sowie die Karten zu den einzelnen Erdteilen und Ländern.] – Vgl. Lehr- und Handbücher von von Gümbel (1887), von Fritsch (1888), Kayser (2 Bde., 2. Aufl. 1902-5), Neumayr (2. Aufl., 2 Bde., 1895), Keilhack (1896), Toula (1900), Credner (9. Aufl. 1902); Geschichte von Zittel (1899); »Kalender für Geologen« (1897 fg.).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 664.
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